· 

Zwei Tage Auszeit im Allgäu

Ein Spontaner Kurztrip mit dem Van

Allgäu wir kommen - ohne Plan wie fast immer (Teil 1)

Werbung ohne Auftrag

Vor kurzem hatten wir zwei Tage frei und so entschlossen wir uns, einfach eine kurze Auszeit zu nehmen. Das grobe Ziel war das Allgäu. Mehr stand nicht fest. Wir sagten uns, dass wir dort halten wo es uns gefällt. Gesagt - getan. Wir haben den Kastenwagen bepackt und sind spontan losgefahren. Wo wir gelandet sind und was wir letztendlich erlebt haben erfährst du hier im Post.

(Änderung - in den Posts)

 

Ab ins Allgäu

Zugegeben das Allgäu ist nicht weit von uns entfernt. Wir müssen nur um den Bodensee einmal herum und sind schon im schönen Bayern im Allgäu. Leider haben wir bisher nie diesen Weg gemacht. Klar jetzt mit dem Van sind wir viel flexibler. Man kann wieder Heim fahren, muss aber nicht. Und so reifte der Plan, ohne Plan, schnell mal ins Allgäu zu düsen und uns von den saftigen grünen Wiesen verzaubern zu lassen. Für uns stand nur fest, dass wir gern mindestens eine Nacht auf einem Bauernhof mit Landvergnügen verbringen möchten. 

 

So fuhren wir bei bestem Wetter an einem Junitag mit unserem Anton, dem Kastenwagen, los. Wir drei wieder mal chaotisch ohne wirklichen Plan. Aber so sind wir nun mal, gell? Schon die Fahrt um den Bodensee ist immer schön. Okay, ab und zu nervt die Strecke schon, denn oft steht man mehr als man fährt. Trotz alledem wird man meist mit wunderschönen Blicken auf den See verwöhnt und oft hat man zusätzlich noch herrlichste Sicht auf die Schweizer Alpen. So kann man das dann "ertragen" :)

 

Knapp im Allgäu angelangt knurrte dem kleinen Captain der Magen. Leider immer dann, wenn er das gelbe M sieht. Ja ja wohl etwas falsche Erziehung. Grins. Also gönnten wir uns noch schnell einen Burger und Nuggets bevor wir die kurvigen Straßen ins Allgäu nahmen.

 

Nach etwa 130km und ungefähr 2 1/2h Fahrt waren wir im herrlich grünen Allgäu angekommen. Wir waren schon jetzt begeistert von der Landschaft, obwohl wir noch gar nichts gesehen hatten.

 

 

Allgäu Kastenwagen Bayern Starzlachklamm Landvergnügen
kleine Alltagspause im Allgäu

Laut der App von Landvergnügen waren wir in der Nähe von einem netten Biobauernhof. Wir hatten etliche Höfe angerufen, nur leider nirgendwo jemanden erreicht. Bei diesem Hof in Hopfen stand in der Beschreibung keine Rufnummer. Also fuhren wir einfach so hin. Da dort ein kleines angeschlossenes Café ist, musste jemand vor Ort sein. 

 

Wir hielten und fragten nach einem Stellplatz für die Nacht. Klar war möglich. Puhhh. Erste Nacht gesichert! So waren wir inmitten von herrlichen Wiesen mit der typischen Allgäuer Geräuschkulisse auf einem Freistehplatz an einem kleinen Weiher. Herrlich. Es war nur fürchterlich kalt. Wir zogen uns über was wir dabei hatten und wanderten dort etwas in der Umgebung herum, besuchten Kühe und Esel und genossen einfach unsere Zeit.

 

Unser Tipp für Landvergnügen: Einen Tag vorher anrufen. Derzeit ist diese Reiseart jedoch so beliebt, dass man kaum einen freien Platz findet. Reservieren darf man eigentlich nicht. Leider hört man auch 2-3 Tage vorher, es sei besetzt. Suche dir möglichst Bauernhöfe, die eventuell nicht ganz so nah an touristischen Orten sind. So hat man in diesem Jahr wohl die meisten Chancen.

 

Bei knapp 10°C packten wir am Abend trotzdem den Grill aus und aßen im kuschelig warm beheiztem Van. Viel mehr haben wir am ersten Tag nicht gemacht. Wir waren einfach froh, weg vom Alltag zu sein. Und was gibt es da Besseres als nur wir drei beisammen in unserem "Rolling home".

 

Entdeckungstour in der nähe vom Alpsee

Wir wachten relativ früh auf. Der nette Pfau des Kräuterhofes hat uns geweckt. Oder eher wenig schlafen lassen. So ein Platzhirsch der Gute :D Aber wir waren trotzdem sehr gut gelaunt. Nach unserem Frühstück im Van mit warmen-knusprigen Brötchen dank unserem Omnia-Backofen und Kaffee kann ja nichts mehr schief gehen.

 

Wir zogen weiter Richtung Großer Alpsee. Bei unseren Unternehmungen haben wir uns von Google Maps leiten lassen. Wir guckten einfach, was uns empfohlen wurde. Doch zuerst wollte der Captain mit einem Alpencoaster die Berge herunter düsen. Die beiden Männer haben das auch gleich in die Tat umgesetzt. Ich habe mir derweil den Popo abgefroren bei so einem kalten Wind, der dort durch die Berge pfiff!

 

Die App schlug uns Wasserfälle vor, die wir leider mit dem Van (wohl aus Dummheit oder Unwissenheit) nicht gut erreichen konnten. Für eine richtige Wanderung waren wir nicht gerüstet. Heißt, wir hatten so spontan einfach keine Wanderschuhe und die Wanderrucksäcke dabei. Wir wollten einfach nur genießen und nicht so viel zu Fuß unterwegs sein. Okay wir haben uns selbst belehrt. Die Wandersachen liegen jetzt immer im Kastenwagen schon parat!

 

So fuhren wir um den wunderschönen See herum. Nach kurzer Zeit schlug die App eine Klamm vor. Eine Klamm? Sehr cool. Hatten wir bis dato nie besucht, stand aber schon auf der Liste. Also ab und Parkplatz suchen.

 

Die beeindruckende Starzlachklamm

Der Wanderparkplatz zu dieser Klamm ist sehr nah gelegen, um Eingang in die Klamm zu erreichen. An ruhigen Tagen bekommt man mit Sicherheit einen Parkplatz direkt dort. Da derzeit aber ganz Deutschland im Allgäu Urlaub macht, oder sich eine Auszeit gönnt, war dort mehr als voll. Die Ordnungshüter waren schon fleißig vor Ort, um Ordnung zu schaffen. Es gab kein vor und zurück mehr. 

 

Einen Ordnungshüter habe ich nach einer Ausweichmöglichkeit gefragt. Er meinte da sei in der Nähe vom Friedhof noch ein Parkplatz. Ja okay. Prima. Nur der kurze Weg dahin war eher für kleine kompakte Autos gedacht wie für doch etwas größere Vans. Also fuhren wir den ganzen weg zurück und suchten nach einem anderen Weg zu dem Friedhof. Ich glaube wir sind gut 7km herumgegurkt bis wir endlich am, auch hier wieder überfüllten, Parkplatz ankamen. Wir haben uns letztendlich an die Seite gestellt, wo eigentlich kein ausgewiesener Platz mehr war. Einfach in der Hoffnung, dass der Kasten nach Rückkehr noch steht. Parkzeit hier offiziell zwei Stunden. Ja sollte langen für einen Besuch einer Klamm. 

 

Wenn es etwas länger geht

...Denkste!

 

Der momentanen Situation geschuldet ist die Klamm nur in eine Richtung begehbar. Das stand direkt am Eingang beschrieben. Klar kein Problem, es wird demnach einen anderen Weg zurück geben. Nur dass der Weg dann mal eine sieben Kilometer lange Wanderung wird, das hatten wir so nicht auf dem Schirm. War leider auch nicht so deutlich angeschrieben. 

 

Tipp: Wenn du dieses Jahr dort hin möchtest, dann nimm bitte ausreichend Proviant mit, zieh dir richtige Wanderklamotten an, am besten noch Wanderstöcke dazu. Normalerweise gibt es, wenn man auf dem Burgberg oben angekommen ist, eine touristische Bimmelbahn ins Tal. Diese fährt zurzeit auch nicht. Das musst du wissen, wenn du kleine Kinder dabei hast. Wir sind einem Mann mit zwei Minis begegnet (wohl zwei und drei Jahre alt), der hatte allein mit den beiden ganz schön zu kämpfen. Der Abstieg ist schon recht gewagt steil.

 

Unwissend aber happy, endlich eine Klamm zu besuchen, machten wir uns in die Schluchten auf. Es war echt grandios. Unser erster Klammbesuch macht Lust auf mehr davon. Diese rauschenden Wassermassen, die durch die engen Felswände zischen sind wirklich faszinierend.

 

Am Ende der Klamm stand wie anfangs angeschrieben, dass eine Umkehr auf diesem Wege nicht möglich sei. Soweit so gut. Nur wo ging es nun lang? Folgten wir einfach mal den anderen Menschen...

 

So ging es gefühlt ewig bergauf. Wir waren halt komplett falsch gekleidet und hatten auch nur eine kleine Wasserflasche bei uns. Teilweise kletterten wir schmale Pfade hoch, manchmal brauchte ich eine kleine Verschnaufpause. Gott sei Dank war der Captain trotz seines sonstigen Wanderhasses sehr angetan von dem Ausflug. Das machte es viel einfacher!

 

Endlich oben auf dem Burgberg. Wow. Diese Aussicht. Fantastisch! Es hat sich gelohnt. Wirklich. Dazu saftige grüne Wiesen, glockenbehangene Alpenkühe. Was will man mehr???

 

 

Man war auf diesen herrlichen Wiesen. Fix und fertig, aber Happy wegen dem Ausblick.

Wir hatten Hunger und Durst, also kehrten wir in einer Wirtschaft ein, obwohl wir das derzeit vermeiden wollten. Dort sagte man uns auch, dass diese Bimmelbahn coronabedingt nicht fährt. 

 

Also hieß es Berg wieder runter. Okay geht ja nur bergab dachten wir. Pustekuchen. Erst einmal ging es mächtig bergauf. Durch Kuhweiden durch, vorbei an süßen Kühen, mit Slalom um die Hinterlassenschaften der Almbewohner. Oben auf der Höhe endlich zwei Schilder. Einmal war ein Weg über die Burgruine ausgewiesen. Einmal "Steiler Weg ins Tal". Wir entschieden uns, schon allein mangelnder Ausrüstung, für den Weg über die Ruine.

 

Und dann wurde es lustig. Es war verdammt steil. Wir rutschten teilweise förmlich ins Tal. Wir und die anderen Wanderer fragten uns dann wie steil dann bitte der steile Weg ins Tal sei. Huch ja das war abenteuerlich! Auch wunderten wir uns wo nun diese Ruine stehen sollte. Nicht wundern. Die kommt. Irgendwann kurz vor dem Dorf im Tal. Diese Ruine ist leider nur noch eine Mauer. Also bitte erhoffe hier keine richtige Ruine, wo man eine Burg erahnen könnte. 

 

Das Ende des Wanderweges ist auch genau an dieser Ruine. Es gibt einmal einen Weg "hier kein Durchgang - privat" oder einmal ein Sperrgitter zu einer Schafherde. Gut die Schafe werden nicht immer dort sein. Da aber kein anderer Weg zu sehen war, geht wohl der offizielle Wanderweg auch über eben dieses Privatgelände. Wir fanden das ganz amüsant, dass man im Dorf sozusagen gleich von den tierischen Bewohnern begrüßt wird.

 

Zum Ende hin ging es für uns noch einmal ca. 2km bis zu unserem Parkplatz am Friedhof. Für alle anderen, die am Starzlachklamm-Parkplatz parken konnten, war der Weg noch einmal etwa zwei Kilometer weiter.

Und unser Anton, der Kastenwagen, war auch noch da. Und ohne Knöllchen! 

 

Jetzt erst einmal ausruhen. Was wir weiter erlebt haben gibt es in der Fortsetzung. So wie ich derzeit schreibe sprengt das wohl den Rahmen. 

 

Fazit: Bei einem Ausflug mit dem Van sollte man für alles gewappnet sein. Lieber mehr einpacken wie zu wenig. Und lieber einmal wandermäßig overdressed sein, wie eben wir, underdressed! Macht vieles einfacher!

 

Warst du schon im Allgäu? Was hast du besucht? Hast du Tipps für uns?

 

Wir freuen uns auf deine Kommentare!

 

Beste Grüße

Sina, Pille & Co.

Werbung wegen Nutzung von Zitat / Namensnennungen sowie Orts-, Profil- u. ggf. Markenverlinkung - ohne Auftrag, eigene Meinung

Kommentar schreiben

Kommentare: 0